Gambia

Gambia ist ein Staat in Westafrika und mit 11.295 km² der kleinste Flächenstaat des Kontinents. Die Einwohnerzahl liegt bei ca. 1.6 Millionen Menschen. Die Grenze folgt auf einer Länge von etwa 480 km sowie einer Breite von 10 bis 50 km dem Verlauf des Gambia-Flusses. Bis auf einen Küstenabschnitt ist das Land vollständig vom Senegal umschlossen. Das Land ist in fünf Bezirke und kreisfreie Städte eingeteilt, wird aber zentral verwaltet.

Die Hauptstadt ist Banjul, wobei das nahe gelegene Serrekunda mit Abstand die größte Stadt und mit 368.110 Einwohnern das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes ist.

In Gambia gibt es verschiedene ethnische Gruppierungen, wovon die der Mandinka die größte ist, gefolgt von den Fulbe und den Wolof. Der Hauptteil der Bevölkerung (90%) ist muslimischen Glaubens, 9% sind Christen.

Gambia ist eine Präsidialrepublik mit einem durch Direktwahl bestimmten Staatspräsidenten, der gleichzeitig Regierungschef und Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Bei der Präsidentschaftswahl am 1. Dezember 2016 siegte überraschend der Herausforderer Adama Barrow von der National People’s Party gegen den langjährigen Amtsinhaber Yahya Jammeh, der nach 22 Jahren Amtszeit abgewählt wurde.

Als ehemalige britische Kolonie ist Gambia ein Mitglied des Commonwealth, was die starke Ausrichtung des Landes auf Großbritannien und die USA erklärt. Zudem ist Gambia Mitglied in verschiedenen internationalen Organisationen und Gruppierungen. Zu den bedeutendsten zählen die Vereinten Nationen und ihre Unter- und Sonderorganisationen, der Internationalen Währungsfonds und die Weltbank. Auf regionaler Ebene sind die Afrikanische Union und die Economic Community of West African States (ECOWAS) am bedeutendsten.

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei, da Gambia keinerlei Bodenschätze besitzt, die man ökonomisch erschließen könnte.

Für die Landwirtschaft ist die wichtigste Kulturpflanze die Erdnuss. Rund die Hälfte aller landwirtschaftlich genutzten Felder, werden für den Anbau der Erdnuss genutzt. Die Pflanze erzielt mit ihren Nebenprodukten 78% der Exporterlöse. Die exportorientierte, auf die Erdnuss ausgerichtete Landwirtschaft macht es aber notwendig, dass ein Fünftel der benötigten Nahrungsmittel eingeführt werden muss. Auch das wichtigste Grundnahrungsmittel, der Reis, wird nicht ausreichend im Land produziert und muss zusätzlich importiert werden. Diese große Abhängigkeit von Importen (u.a. auch von Kraftstoffen) macht Gambia sehr anfällig gegenüber einer global schwankenden Wirtschaftslage.

Den zweitwichtigsten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leistet der Tourismus. Beliebt ist das Land hauptsächlich wegen seiner traumhaften Strände. Daneben sind Fluss- und Vogelexkursionen besonders beliebt. Auch kulturell Interessierte kommen nach Gambia, um das Trommeln auf einer Djembe in einem mehrtägigen Kurs zu erlernen. Die Tourismusbranche erwirtschaftet gute Gewinne, was zur Stabilisierung der nationalen Währung beiträgt. Dennoch stieg die Inflationsrate von 1,2% (2006) auf geschätzte 5,1% im Jahr 2007.

Die größte Herausforderung für die gambische Regierung stellt daher die weit verbreitete Armut und die hoch verschuldeten öffentlichen Haushalte dar. Auch aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums von 2,7% (geschätzt 2008) ist das Wirtschaftswachstum nach wie vor zu gering, um die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern.

Quellen: Wikipedia, Auswärtiges Amt